Schiedsrichter unter Beobachtung
Spieler, Trainer und Schiedsrichter sind die bekannten Akteure auf dem Spielfeld. Wie überall auch gibt es auch im Schiedsrichterwesen Personen, die hinter den Kulissen tätig sind, deswegen aber nicht weniger von Bedeutung. Dies trifft für die Schiedsrichterbeobachter zu. Sie sollen den Gespannen sagen, was positiv war, aber auch Verbesserungspotential aufzeigen. Anhand der Beurteilungen werden Ranglisten erstellt, die für Auf- und Abstiege von elementarer Bedeutung sind.
Mit der Ruchheimerin Ute Kreiselmaier, Uwe Fischer aus Landau und Hermann Rempel aus Annweiler gibt es aktuell drei Schiedsrichterbeobachter im Pfälzer Handballverband. Sie sind für die Beobachtung der Gespanne verantwortlich. Ute Kreiselmaier ist eine Beobachterin mit viel Erfahrung. Die Verwaltungsbeamtin hat einige Jahre in der damaligen Regionalliga, vergleichbar mit der heutigen 3. Liga gepfiffen. Aber auch ohne Pfeife war und ist Kreiselmaier dem Handballsport stark verbunden. Früher als Spielerin bis zur Pfalzliga bei ihrem Heimatverein, dem TV Ruchheim. Dort ist die 53- jährige noch erste Vorsitzende des Vereins sowie Spielleiterin der HSG Mutterstadt/Ruchheim. „Außerdem coache ich noch eine Männermannschaft in der BKlasse“, verrät Kreiselmaier. Wie lange sie eigentlich als Beobachterin unterwegs ist, weiß sie gar nicht mehr so genau. „Manfred Nöther hat mich irgendwann einmal angesprochen. Das müsste so etwa 2007 gewesen sein“, erinnert sie sich. Seitdem ist sie in der Saison etwa 20-mal im Einsatz. „Mir war und ist es wichtig, nicht immer nur zu kritisieren, sondern zu helfen, dass es etwas besser wird“, nennt Kreiselmaier ihre Motivation für diese Aufgabe. Am allerwichtigsten sei es, völlig unvoreingenommen in die Beobachtung zu gehen. Davon abgesehen bereite sie sich nicht besonders auf ihre Einsätze vor. „Wenn es allerdings um Beobachtungen von Junggespannen geht, kann es sein, dass von Manfred Nöther, dem Beobachtungsveranwortlichen besondere Vorgaben kommen“, berichtet Kreiselmaier. Ihr Kredo lautet: „Wir wollen Helfer und nicht nur Kritiker sein!“ So freut sie sich, wenn Schiedsrichter nach Spielen, bei denen sie zufällig in der Halle war, nach einer Rückmeldung fragen. „Mir ist es wichtig, den Schiedsrichtern mit praktischen Tipps zu helfen oder einfach mal zu sagen, was gut und was eher schlecht ankommt“, verdeutlicht sie. Dabei nennt sie die „Ausführung der Würfe“ als ihr Steckenpferd. Besonders wichtig ist ihr, dass den Beobachtern nicht allzu viel Bedeutung beigemessen wird: „Wir Beobachter sind nicht so wichtig – junge Gespanne sind viel wichtiger.“ Wenn es den Beobachtern gelingt, mit ihren Analysen die Gespanne besser zu machen, ist allen geholfen. Denn das Problem des fehlenden Nachwuchses ist allgegenwärtig. „Ich freue mich, dass wir einige Junggespanne haben, die Potential mit sich bringen. Generell müssen wir aber mehr Spieler und Spielerinnen für die Herausforderung ‚Schiedsrichter‘ gewinnen. Nur so kann der Sport auch in der Zukunft weiter ausgeübt werden“, fordert sie und ergänzt: „Wir Vereine sollten die Schiedsrichter schützen und aktiv gegen ‚Beleidiger‘ auf der Tribüne vorgehen. Ich habe schon oft die besonders "lautstarken" unter denen angesprochen und zum nächsten Schiedsrichter-Lehrgang eingeladen. Der ein oder andere hat sein Verhalten zumindest mal überdacht.....“